Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen der wechselnden Jahreszeiten auf die Gesundheit der Atemwege Ihres Pferdes. Wir erörtern die spezifischen Risiken und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Pferd schützen können.

Pferde Atemwege sind tatsächlich sehr anpassungsfähige Organismen, aber sie sind auch sehr sensibel für Veränderungen in ihrer Umgebung. Da sich diese Umwelt im Lauf des Jahres zeitlich ändert – von der Blütezeit im Frühling über trockene Sommer bis hin zu nassen Herbstmonaten und kalten Wintermonaten mit hohem Stallhaltung – ist es bemerkenswert, zum Nachdenken zu bringen, welches spezielle Risiko jede Jahreszeit für die PferdeLunge darstellt. Eine Vorsichtigkeit gegenüber diesen Risiken lässt Sie zum Einleiten proaktiver Maßnahmen und Ihr Pferd in den besten Voraussetzungen schützen.
Warum die Jahreszeiten zählen
Saisonale Schwankungen wirken auf verschiedene Faktoren, die direkt oder indirekt auf die Atemwege einwirken:
Luftqualität: Die Staub-, Pollen-, Schimmelsporen- und Ammoniak-Konzentration ändert sich.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Extrem oder plötzliche Veränderungen können die Atemwegsschleimhäute überlasten.
Management: Haltungsbedingungen (Weide vs. Stall), Fütterungspraktiken und Arbeitsintensität ändern oft saisonal.
Lassen wir uns die spezifischen Risiken jeder Jahreszeit darstellen:
Frühling: Die Pollen-Attacke
Mit dem Beginn des Frühlings fängt auch die Pollensaison an. Baum-, Gräser- und Kräuterpollen schweben den Winden voraus und können bei feinen Pferden allergische Reaktionen auslösen. Die manifestieren sich aber nicht nur im Juckreiz, sondern oft auch in Husten, Nasenausfluss oder Atemnot, ähnlich dem Heuschnupfen beim Menschen. Pferde, die im Frühjahr an der Weide stark exponiert sind, können besonders stark betroffen sein.
Tipp für den Frühling: Beobachten Sie Ihr Pferd auf Symptome, insbesondere nach dem Weidegang. Bei Verdacht auf Pollenallergie kann es helfen, das Pferd während der Hauptpollenflugzeiten (oft frühmorgens und spätnachmittags) im Stall zu lassen oder eine Pollenmaske/ein Nasennetz in Betracht zu ziehen.
Sommer: Hitze, Feuchte und Staub
Trockene Sommerperioden führen zu erhöhter Staubbelastung – auf Weiden, im Reitplatz oder auf Ausritten. Das Einatmen dieser feinen Staubpartikel reizt die Atemwege und kann Entzündungen verschlimmern. Hohe Temperaturen in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit können zudem die Atmung erschweren, besonders für Pferde mit Vorerkrankungen. Auch das Risiko von Schimmelwachstum in feuchten Bereichen des Stalls kann im Sommer steigen.
Tip für den Sommer: Behalten Sie Reitplätze und Pfade nass, um Staub zu vermeiden. Bewährt bleiben bei gutem Belüften im Stall, auch bei warmen Tagen. Auf sehr heiße Tage verteuern Sie harten Training an der kälteren Tageszeit.
Herbst: Übergang und Schimmelsporen
Herbst bescheren uns oft ein changierendes Wetter. Nach Beendigung der Weidesaison werden die Pferde in übergrossen Mengen wieder im Stall abgesucht und ihre Atemwege haben sich einer neuen Umgebung anpassen zu müssen. Dies ist eine kritische Zeit: Ställe sind meist noch nicht optimal gelüftet, und die Pferde werden noch einmal intensiv mit trockenem Heu und staubiger Strohstreu konfrontiert, häufig nach Monaten auf der Weide mit frischer Luft. Regen und fielendes Laub draußen können auch die Überlastung durch Schimmelsporen verstärken.
Tip für den Herbst: Vorbereiten Sie den Stall rechtzeitig auf die Wintersaison: Versorgen Sie mit maximaler Belüftung, überprüfen Sie die Heu- und Einstreukvalität. Sollte es möglich sein, gestalten Sie den Übergang zur reinen Stallhaltung stufenweise.
Winter: Die größte Herausforderung
Die kritischste Zeit für Pferde mit Atemwegsproblemen ist der Winter bei den meisten Pferden. Die Hauptsache hierbei ist die verstärkte Stallhaltung. Um Wärme zu erzeugen, werden Ställe oft schlecht gelaüft, und das wird sich zu einer ausgeprägt hohen Reizstoff-Konzentration verdichtet: Staub des Heus und der Einstreu, Ammoniak aus Urin und Kot, Schimmelsporen. Diese "Stallluft" ist für die klassisch-winterlichen Atemwegsprobleme verantwortlich. Des Weiteren auch das Arbeiten an schlecht belüfteten, staubigen Reithallen im Winter geht mit großer Gefahr einher. Während frische, kalte Außenluft an sich weniger reizend ist als warme, staubige Stallluft, kann sehr kalte Luft bei unzureichender Aufwärmung vor intensiver Arbeit die Atemwege dennoch belasten. Zudem erhöht die engere Unterbringung im Winter das Risiko für die Verbreitung von Atemwegsinfekten durch Viren und Bakterien.
Tipps für den Winter: Vollbelüftung des Stalls steht an oberster Priorität! Besser kalt und frisch als warm und feucht. Benutzen Sie staubarme Einstreu und hochwertiges, bedampftes oder gewässertes Heu. Vermeiden Sie Arbeiten in sehr staubigen Reithallen. Sorgen Sie für ausreichende Bewegung an der frischen Luft (Paddocks, Winterweiden). Denken Sie an eine sorgfältige Aufwärmphase vor dem Training in kalter Luft. Überprüfen Sie den Impfschutz gegen relevante Atemwegsviren (z.B. Influenza, EHV).
Konsequentes Management kostet sich aus
Erster Schritt ist das Risikobewusstsein in der Saison. Zweitens gilt ein konsequentes Management, das die Risiken minimiert. Die zentralen Aktionen – gutes Belüften, staubfreies Raufutter, sauberes Einstreu – sind zwar die ganze Zeit richtig, müssen jedoch in der Saison angepasst und in der Winternähe extrem aufmerksam beachtet werden.
Ihr Pferd beobachten und handeln
Jedes Pferd reagiert anders. Beobachten Sie Ihr Pferd genau auf Anzeichen von Husten, Nasenausfluss, schwerer Atmung oder Leistungsminderung, besonders während der Übergangszeiten und im Winter. Wenn Sie Symptome feststellen, zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt zu Rate zu ziehen. Eine frühzeitige Diagnose und die Anpassung von Management und Therapie an die jeweilige Jahreszeit können entscheidend sein, um chronische Probleme zu verhindern oder zu lindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die wechselnden Jahreszeiten stellen unterschiedliche, aber signifikante Herausforderungen für die Atemwege unserer Pferde dar. Mit dem Wissen um diese Risiken und einem angepassten, proaktiven Management können Sie dazu beitragen, dass Ihr Pferd das ganze Jahr über gesund bleibt und frei durchatmen kann.