Finden Sie heraus, wie oft die Inhalationstherapie bei Ihrem Pferd durchgeführt werden sollte, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Wir geben Ihnen Empfehlungen zur Häufigkeit und Dauer der Anwendung, damit Ihr Pferd frei atmen kann.
Atemwegserkrankungen such wie das Equine Asthma (früher häufig unter der Bezeichnung COB bzw. RAO) sind eine sehr häufig wiederkehrende Belastung für Pferdehalter. Die Inhalationstherapie hat sich zu einer der am meisten effektiven Techniken entwickelt, Medikamente oder Weichmachermittel direkt ans Ziel zu transportieren, an dem sie benötigt werden: in die Atemwege und Lunge. Aber viele Pferdehalter denken dabei: Wie oft muss mein Pferd inhaldieren, damit die Therapie überhaupt wirkt? Die Antwort ist nicht einheitlich, sondern von der Vorhandensein verschiedener Faktoren abhängig.
Warum ist Inhalation so wirksam?
Der große Vorzug der Inhalation besteht in der Tatsache, dass die Wirkstoffe als fein zerstäubtes Aerosol eingeatmet werden. So gelangen sie direkt an die entzündeten oder verkrampften Strukturen im Bronchien und Lungenbläschen. Dies erlaubt eine deutlich geringere Dosierung von Medikamenten gegenüber der oralen oder injizierbaren Gabe, was unerwünschte Nebenwirkungen reduziert. Substanzen wie Kochsalzlösung unterstützen ferner auch bei der Verflüssigung festsitzendem Schleim und bei der Befeuchtung der Atemwege.
Faktoren, die die Häufigkeit bestimmen
Die optimale Frequenz der Inhalationstherapie ist sehr unterschiedlich für Einzelne und sollte immer mit Ihrem Tierarzt abgesprochen entschieden werden. Entscheidend sind in erster Linie:
Schweregrad der Erkrankung: Eine akute schwere Schübe mit viel Atemnot oder eine langdauernde Erkrankung in abgeschwärter Phase?
Art der inhalierten Substanz: Inhalian von bronchienweiten Medikamenten (Bronchodilatatoren), entzündungsstillenden Kortikosteroiden, Schleimaufbrecher (Mukolytika) oder einfacher physiologischer Kochsalzlösung?
Ansprechen des Pferdes auf die Therapie: Verbessern sich die Symptome schnell oder erst langsam?
Begleitendes Management: Wie gut ist Staubbelastung und Ammoniakkonzentration in der Stallumgebung und bei der Fütterung schon reduziert?
Tierärztliche Diagnose und Empfehlung: Die Atemwege werden durch den Tierarzt beurteilt (z.B. durch Endoskopie oder BAL) und ein bestimmter Therapieplan wird erstellt.
Typische Empfehlungen zur Häufigkeit (allgemeine Richtlinien)
Obwohl jede Therapie individuell angepasst werden muss, gibt es allgemeine Richtlinien, die als Orientierung dienen können:
Bei akuten Schüben: In schweren Fällen oder bei akuter Atemnot kann es notwendig sein, mehrmals täglich zu inhalieren. Häufig werden in dieser Phase bronchienerweiternde Medikamente eingesetzt, manchmal kombiniert mit Kortikosteroiden. Die Frequenz kann hier 2- bis 4-mal täglich betragen, oft nur für wenige Tage, bis sich die akuten Symptome bessern.
Zur Langzeittherapie bei chronischem Asthma: Sobald die akute Phase unter Kontrolle ist, zielt die Therapie auf die Reduzierung der chronischen Entzündung und die Verflüssigung von Schleim ab. Hier ist die Inhalation oft 1- bis 2-mal täglich indiziert. In stabilen Phasen oder bei milderen Verläufen kann eine Frequenz von einigen Malen pro Woche oder sogar nur saisonal (z.B. während der Heusaison oder im Winter bei Stallhaltung) ausreichen.
Inhalation von Kochsalzlösung oder Schleimlösern: Diese werden hauptsächlich zur Befeuchtung der Luftwege und zur Lösemittellung eingesetzt und können oft täglich bzw. wenn notwendig (z.B. vor Training, in trockener Kleidung) angewendet werden, gelegentlich auch bei Fehlen einer medikamentösen Behandlung.
Dauer der einzelnen Sitzung und Therapiedauer insgesamt
Eine typische Inhalationssitzung dauert in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten, abhängig vom Volumen der zu vernebelnden Flüssigkeit und der Leistungsfähigkeit des Verneblers. Wichtig ist, dass die gesamte verschriebene Menge an Substanz inhaliert wird.
Gesamtdauer der Inhalationstherapie kann von kurzzeitig (wenigen Tagen, bei akuten Infekten) über einige Wochen oder Monate bis hin zum lebenslangen, bedarfsbedingten Einsatz bei chronischem Equine Asthma variieren. Eine Verbesserung der Symptome steht nicht immer für die vollständige Abklungung der Entzündung. Eine Anpassung der Therapie, auch der Frequenz, sollte immer aufgrund eines tierärztlichen Neubewertungs erfolgen.
Management ist entscheidend
Man kann es nicht oft genug betonen: Die Inhalationstherapie ist ein sehr wertvolles Hilfsmittel, aber sie ersetzt nicht die Notwendigkeit eines optimalen Managements der Haltungs- und Fütterungskontexte. Die Minimierung von Staub, Pilzsporen und anderen Allergenen in der Umgebung des Pferdes ist die Grundlage jeder erfolgreichen Behandlung von Atemwegserkrankungen. Nur wenn die Ursachen minimiert werden, kann die Inhalationstherapie ihr volles Potential ausspielen und vielleicht die notwendige Frequenz minimiert werden.
Fazit: Always speak with your veterinarian
Die Frage, wie oft Ihr Pferd inhalieren muss, kann nur Ihr Tierarzt nach einer detaillierten Untersuchung und Diagnose beantworten. Dieser Artikel gibt allgemeine Hinweise, ersetzt aber keine individuelle tierärztliche Beratung. Arbeiten Sie eng mit Ihrem Tierarzt zusammen, um den besten Plan für Ihr Pferd zu erstellen und anzupassen. Mit der richtigen Häufigkeit, den geeigneten Substanzen und einer konsequenten Durchführung unterstützen Sie Ihr Pferd, wieder frei zu atmen und seine Lebensqualität zu verbessern.